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Rechnungen richtig erstellen: Ein Leitfaden für Freiberufler:innen

21 JUNI 2024 | 6 MIN.

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Als Freiberufler:in stehen Sie oft vor der Herausforderung, neben Ihrer eigentlichen Arbeit auch administrative Aufgaben zu meistern. Eine der wichtigsten und häufigsten Aufgaben ist das Erstellen von Rechnungen. Eine korrekt und professionell ausgestellte Rechnung spiegelt nicht nur Ihre Professionalität wider, sondern ist auch entscheidend für eine reibungslose Abwicklung Ihrer finanziellen Angelegenheiten. In diesem Artikel führen wir Sie Schritt für Schritt durch den Prozess des Rechnungschreibens. Wir erklären Ihnen die gesetzlichen Anforderungen und geben praktische Tipps, um sicherzustellen, dass Ihre Rechnungen alle notwendigen Angaben enthalten und Ihren geschäftlichen Erfolg unterstützen.

Wer darf sich als Freiberufler:in bezeichnen?

Ab wann ist man Freiberufler:in? In Deutschland werden Freiberufler:innen durch spezifische rechtliche und steuerliche Kriterien definiert. Rechtlich gehören sie zu bestimmten Berufsgruppen, die oft einen akademischen Hintergrund oder spezielle Qualifikationen erfordern, wie Ärzt:innen, Ingenieur:innen oder Künstler:innen.

Im Gegensatz zu Gewerbetreibenden müssen Freiberufler:innen kein Gewerbe anmelden und sind daher von der Gewerbesteuer befreit. Sie sind jedoch einkommensteuerpflichtig und müssen Umsatzsteuer abführen, sofern sie nicht unter die Kleinunternehmerregelung fallen. Diese Regelung befreit sie von der Umsatzsteuer, wenn bestimmte Umsatzgrenzen nicht überschritten werden.

Zudem profitieren Freiberufler:innen von vereinfachten Buchführungspflichten, da sie in der Regel nur eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung führen müssen.

Was muss auf Ihrer Freiberufler:in-Rechnung stehen?

Beim Erstellen von Rechnungen als Freiberufler:in müssen bestimmte Angaben unbedingt enthalten sein, um die Rechnung rechtsgültig zu machen. Zu diesen gehören:

  • Vollständiger Name und Anschrift des Freiberuflers bzw. der Freiberuflerin sowie des Rechnungsempfängers: Dies gewährleistet die Identifizierung der beteiligten Parteien.

  • Steuernummer oder Umsatzsteuer-Identifikationsnummer: Diese Nummern sind notwendig, um die Rechnung steuerrechtlich korrekt zu gestalten.

  • Rechnungsdatum und fortlaufende Rechnungsnummer: Jede Rechnung muss eindeutig identifizierbar sein, was durch das Datum und eine eindeutige Nummerierung sichergestellt wird.

  • Detaillierte Beschreibung der erbrachten Leistung oder des gelieferten Produkts: Dies beinhaltet die Art der Leistung, das Datum oder den Zeitraum der Leistungserbringung.

  • Nettobetrag, Mehrwertsteuersatz und der daraus resultierende Bruttobetrag: Die Angabe des Mehrwertsteuersatzes ist besonders wichtig, um die steuerlichen Verpflichtungen zu erfüllen.

  • Rechnung klar und authentisch gestalten - Eine Rechnung muss nicht nur alle rechtlichen Anforderungen erfüllen, sondern auch klar und verständlich sein. Sie sollte so gestaltet sein, dass beide Parteien die Rechnung problemlos nachvollziehen können. 

Mehrwertsteuer in Rechnungen: Worauf Sie achten müssen

Die Mehrwertsteuer muss auf Rechnungen separat ausgewiesen werden. In Deutschland gibt es zwei Mehrwertsteuersätze:

  • Regelsteuersatz von 19 %: Dieser gilt für die meisten Waren und Dienstleistungen.

  • Ermäßigter Steuersatz von 7 %: Dieser gilt für bestimmte Güter und Dienstleistungen, wie zum Beispiel Bücher, Lebensmittel und kulturelle Angebote.

Mehrwertsteuer-Regelungen für freiberufliche Journalist:innen

Freiberufliche Journalist:innen in Deutschland können unter bestimmten Voraussetzungen den ermäßigten Mehrwertsteuersatz von 7 % anwenden. Dies betrifft Leistungen, die kulturelle, politische, wirtschaftliche, wissenschaftliche oder künstlerische Kommentare und Kritiken beinhalten oder die über einen reinen Tatsachenbericht hinausgehen. Dazu gehören beispielsweise Kunstkritiken, Kommentare zu aktuellen Ereignissen oder tiefgehende Reportagen. Allerdings gilt dieser ermäßigte Satz nicht für journalistische Arbeiten, die lediglich auf das Sammeln und Veröffentlichen von Daten ohne redaktionelle Bearbeitung ausgerichtet sind.

Besonderheiten bei der Rechnungsstellung durch Kleinunternehmer:innen

Die Kleinunternehmerregelung ist eine spezielle steuerliche Erleichterung, die es Freiberufler:innen und anderen Selbstständigen ermöglicht, von der Umsatzsteuer befreit zu werden. Unter dieser Regelung müssen Kleinunternehmer keine Umsatzsteuer auf ihren Rechnungen ausweisen und dürfen diese auch nicht einziehen, sofern ihr Vorjahresumsatz 22.000 Euro nicht überschritten hat und im laufenden Jahr voraussichtlich 50.000 Euro nicht übersteigen wird. 

Auf Rechnungen muss ein Hinweis auf die Befreiung von der Umsatzsteuer nach § 19 UStG, beispielsweise „Gemäß § 19 UStG enthält der Rechnungsbetrag keine Umsatzsteuer“, enthalten sein. Diese Regelung vereinfacht die Rechnungsstellung erheblich, da keine Mehrwertsteuer berechnet wird und die Aufgliederung nach Steuersätzen entfällt.

Vereinfachte Anforderungen an Kleinbetragsrechnungen

Bei Kleinbetragsrechnungen, die in Deutschland für Beträge bis zu 250 Euro ausgestellt werden, gelten vereinfachte Anforderungen. Sie müssen grundlegende Informationen wie den Namen und die Adresse des Leistenden, das Ausstellungsdatum, die Art und Menge der gelieferten Waren oder Dienstleistungen sowie den Gesamtbetrag inklusive Steuer enthalten. Im Gegensatz zu regulären Rechnungen ist eine fortlaufende Rechnungsnummer hier nicht notwendig.

Erstellung elektronischer Rechnungen für Freiberufler:innen

Die Erstellung elektronischer Rechnungen bietet Freiberufler:innen eine moderne und effiziente Methode, um Rechnungen zu verwalten und zu versenden. Mit der richtigen Software können Sie sicherstellen, dass alle rechtlichen Anforderungen erfüllt sind, indem Sie alle notwendigen Informationen aufnehmen, wie sie auch für Papierrechnungen gelten. Elektronische Rechnungen können bequem und sicher per E-Mail oder über Online-Portale an Kund:innen gesendet und müssen gemäß den gesetzlichen Bestimmungen digital archiviert werden. Durch die Digitalisierung des Rechnungsprozesses können Freiberufler:innen Zeit sparen, ihre Arbeitsabläufe effizienter gestalten und einen Beitrag zum Umweltschutz leisten.

Fehler oder fehlende Angaben in Rechnungen können schwerwiegende Folgen haben. Sie können Zahlungsverzögerungen verursachen und bei rechtlicher Ungültigkeit sogar zu steuerlichen Problemen führen. Kunden dürfen die Zahlung fehlerhafter Rechnungen ablehnen, was zu zusätzlichem administrativen Aufwand und potenziellen Vertrauensverlusten führen kann. Daher ist es wichtig, alle Rechnungen sorgfältig und gemäß den gesetzlichen Anforderungen zu erstellen.

Grundlagen der Buchhaltung für Freiberufler:innen

Ein solides Buchhaltungsverständnis ist für Freiberufler:innen unerlässlich, um ihre Finanzen effizient zu managen. Dies umfasst die Anwendung der Einnahmen-Überschuss-Rechnung für eine vereinfachte Erfassung von Betriebseinnahmen und -ausgaben. Alle Geschäftstransaktionen sollten akribisch aufgezeichnet werden, um steuerliche Genauigkeit zu gewährleisten. Bei der Umsatzsteuer müssen Freiberufler:innen, die nicht als Kleinunternehmer:in gelten, sowohl die Erhebung als auch die Abführung an das Finanzamt beachten. Die Nutzung eines separaten Geschäftskontos und regelmäßige Finanzüberprüfungen sind ebenfalls von großer Bedeutung, um den Überblick zu behalten. Zudem erleichtern digitale Buchhaltungstools die Verwaltung der Finanzen und können den administrativen Aufwand erheblich reduzieren.

Wie Tide Freiberufler:innen unter die Arme greifen kann

Tide erleichtert das Finanzmanagement durch ein kostenloses und einfach zu bedienendes Geschäftskonto für Freiberufler:innen. Dies erleichtert die finanzielle Verwaltung und hilft, berufliche und private Transaktionen getrennt zu halten. Weitere Informationen zum Geschäftskonto finden Sie direkt auf unserer Webseite.

Optimieren Sie Ihre Rechnungspraktiken

Effektive Rechnungspraktiken tragen wesentlich zur Sicherung Ihrer finanziellen Grundlage als Freiberufler:in bei. Dazu gehört die zeitnahe Erstellung von Rechnungen nach Abschluss eines Auftrags, das Festlegen klarer Zahlungsfristen und das Verfolgen ausstehender Zahlungen. Durch die Implementierung eines systematischen Prozesses für die Rechnungsstellung können Freiberufler den Zahlungsfluss verbessern und Verzögerungen minimieren.

 

Vermeidung gängiger Rechnungsfehler - Ebenfalls sollten häufige Fehler bei der Rechnungsstellung zu vermeiden sein, wie z.B. ungenaue Angaben, fehlende Informationen oder falsche Preise. Die Verwendung von Vorlagen und automatisierten Rechnungssystemen kann dabei helfen, Konsistenz und Genauigkeit zu gewährleisten.

Rechtliche Folgen unkorrekter Rechnungen - Ungenauigkeiten oder Unvollständigkeiten in Rechnungen können rechtliche Folgen haben, insbesondere wenn es um Steuerfragen geht. Es ist daher unerlässlich, dass alle Rechnungen den gesetzlichen Anforderungen entsprechen und korrekt sind, um steuerliche Probleme und mögliche rechtliche Auseinandersetzungen zu vermeiden.

Rechnungen prüfen und finalisieren - Überprüfen Sie insbesondere die Genauigkeit von Beträgen, die Richtigkeit der Steuerberechnung, die Vollständigkeit der Kundeninformationen und die Einhaltung aller rechtlichen Anforderungen. Eine doppelte Überprüfung hilft, Fehler zu vermeiden, die zu Verzögerungen oder rechtlichen Problemen führen könnten. Die Verwendung von Checklisten oder Buchhaltungssoftware kann diesen Prozess unterstützen und sicherstellen, dass jede Rechnung professionell und fehlerfrei ist.

Zusammenfassung und Ausblick

Eine korrekte Rechnungserstellung und -verwaltung bildet das Herzstück des Finanzmanagements für Freiberufler:innen. Es ist wichtig, sich mit den rechtlichen Anforderungen und den besten Praktiken der Rechnungsstellung vertraut zu machen, um finanzielle Stabilität und Professionalität zu gewährleisten. Tide bietet hierbei wertvolle Unterstützung und Tools, die den Prozess vereinfachen und effizienter gestalten. Sobald Sie diese Grundlagen beherzigen und die verfügbaren Ressourcen nutzen, können Sie die Herausforderungen in der Buchhaltung meistern und sich auf das konzentrieren, was Sie am besten können – Ihre freiberufliche Tätigkeit.

Sind Sie noch auf der Suche nach der perfekten Lösung für Ihre geschäftlichen Finanzen? Eröffnen Sie heute Ihr kostenloses Geschäftskonto bei Tide!

Von Lidya Staron

Lidya ist eine Finanzautorin mit Fachkenntnissen in den Bereichen persönliche Finanzen und Investitionen. Sie vereinfacht komplexe Finanzthemen und macht sie für alltägliche Leser leicht verständlich. Lidya hilft gerne Menschen, ihr Geld besser zu verwalten und fundierte Anlageentscheidungen zu treffen.

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