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Blog Freiberuflichkeit Was sind die Unterschiede zwischen selbstständiger und freiberuflicher Tätigkeit?

Was sind die Unterschiede zwischen selbstständiger und freiberuflicher Tätigkeit?

5 min. Lesezeit
14 Aug 2024
07 Apr 2025
14 Aug 2024
5 min. Lesezeit
07 Apr 2025

Der Schritt in die Selbstständigkeit eröffnet viele Möglichkeiten, bringt aber auch wichtige Entscheidungen mit sich. Eine zentrale Frage lautet: Soll ich freiberuflich oder gewerblich selbstständig tätig sein? Beide Arbeitsmodelle bieten Freiheit und Flexibilität, unterscheiden sich jedoch in rechtlichen, steuerlichen und organisatorischen Anforderungen.

In diesem Leitfaden erklären wir Ihnen:

  1. Was es bedeutet, selbstständig oder freiberuflich tätig zu sein.

  2. Die Unterschiede zwischen den beiden Kategorien.

  3. Typische Berufe, Vorteile und Anforderungen.

  4. Weitere Aspekte, wie Freelancer*innen, die Kombination von Anstellung und Freiberuflichkeit sowie Steuern und Buchführung.

Was bedeutet es, selbstständig zu sein?

Selbstständig zu sein bedeutet, auf eigenes Risiko und in eigener Verantwortung zu arbeiten. Selbstständige entscheiden selbst über ihre Arbeitszeiten, Projekte und Kunden. Sie tragen jedoch die volle Verantwortung für ihre Finanzen, Versicherungen und Steuern.

Hauptformen der Selbstständigkeit

  1. Freiberufler*innen, die in akademischen, kreativen oder wissenschaftlichen Berufen tätig sind.

  2. Gewerbliche Selbstständige, die in Bereichen wie Handel, Handwerk oder Dienstleistungen arbeiten.

Merkmale der Selbstständigkeit

  1. Rechtliche Grundlagen: Die meisten Selbstständigen müssen ein Gewerbe anmelden, es sei denn, sie zählen zu den Freiberufler*innen.

  2. Flexibilität: Selbstständige entscheiden, wann und wie sie arbeiten.

  3. Verantwortung: Während Angestellte durch den Arbeitgeber abgesichert sind, tragen Selbstständige das unternehmerische Risiko allein.

Was bedeutet es, Freiberufler*in zu sein?

Freiberufler*innen üben eine Tätigkeit aus, die im Einkommensteuergesetz (§ 18 EStG) als freier Beruf definiert ist. Diese Tätigkeiten umfassen überwiegend akademische, künstlerische oder wissenschaftliche Arbeiten. Freiberufler*innen gehören zu den Selbstständigen, genießen jedoch steuerliche und organisatorische Vorteile.

Merkmale der Freiberuflichkeit

  1. Tätigkeit in Katalogberufen: Beispiele sind Ärzt*innen, Anwält*innen, Ingenieur*innen, Künstler*innen oder Lehrer*innen.

  2. Keine Gewerbeanmeldung: Freiberufler*innen melden ihre Tätigkeit direkt beim Finanzamt an.

  3. Steuerliche Vorteile: Keine Gewerbesteuerpflicht und eine vereinfachte Buchhaltung über die Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR).

Freiberuflich vs. gewerblich selbstständig: Die Unterschiede

Freiberufler*innen

  • Arbeiten in spezialisierten Katalogberufen, z. B.:

    • Ärzt*innen, Anwält*innen, Architekt*innen, Ingenieur*innen.

    • Künstler*innen, Journalist*innen, Lehrer*innen.

  • Steuerliche Vorteile: Keine Gewerbesteuerpflicht.

  • Arbeiten oft allein oder in kleinen Teams.

Gewerbliche Selbstständige

  • Sind in einer Vielzahl von Branchen tätig, z. B.:

    • Handwerker*innen: Elektriker*innen, Tischler*innen.

    • Händler*innen: Einzelhändler*innen, Online-Shop-Betreiber*innen.

    • Dienstleister*innen: Friseur*innen, Gastronom*innen.

  • Müssen ein Gewerbe anmelden und unterliegen der Gewerbesteuer.

  • Können größere Unternehmen mit Angestellten führen.

Vorteile und Anforderungen

Vorteile der Freiberuflichkeit

  1. Steuerliche Entlastung: Keine Gewerbesteuer.

  2. Einfachere Buchhaltung: Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) statt doppelter Buchführung.

  3. Spezialisierung: Fokus auf ein Fachgebiet fördert berufliche Weiterentwicklung.

Vorteile der gewerblichen Selbstständigkeit

  1. Breitere Tätigkeitsfelder: Nahezu jede berufliche Tätigkeit ist möglich.

  2. Unternehmenswachstum: Möglichkeit, größere Unternehmen aufzubauen.

  3. Fördermöglichkeiten: Zugang zu speziellen Förderprogrammen.

Anforderungen

  • Freiberufler*innen: Nachweis der Qualifikation (z. B. Studium, Zertifikate) und Anmeldung beim Finanzamt.

  • Gewerbliche Selbstständige: Gewerbeanmeldung, Gewerbesteuer und ggf. doppelte Buchführung.

Weitere Aspekte

Freelancer*innen: Flexibel und projektbasiert

Freelancer*innen arbeiten oft projektbasiert und sind Teil der Gig-Economy. Sie können sowohl als Freiberufler*innen als auch als gewerbliche Selbstständige tätig sein.

Typische Freelancer-Tätigkeiten

  • Design: Grafik- und Webdesign.

  • IT: Softwareentwicklung, Datenanalyse.

  • Textproduktion: Content Writing, Übersetzungen.

Freelancer*innen genießen eine hohe Flexibilität, müssen jedoch – wie alle Selbstständigen – eigenverantwortlich ihre Finanzen und Versicherungen verwalten.

Angestellt und gleichzeitig freiberuflich tätig – Geht das?

Ja, es ist möglich, angestellt zu sein und gleichzeitig freiberuflich zu arbeiten. Dies bietet zusätzliche Einkommensquellen, erfordert jedoch eine klare Trennung beider Tätigkeiten.

Worauf Sie achten sollten

  1. Zustimmung des Arbeitgebers: Viele Arbeitsverträge regeln die Erlaubnis für Nebentätigkeiten.

  2. Keine Interessenkonflikte: Die freiberufliche Tätigkeit darf nicht mit dem Hauptjob konkurrieren.

  3. Steuerliche Trennung: Beide Einkommensarten müssen separat in der Steuererklärung angegeben werden.

Steuern und Buchführung

Freiberufler*innen

  • Keine Gewerbesteuerpflicht.

  • Vereinfachte Buchhaltung über die Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR).

Gewerbliche Selbstständige

  • Gewerbesteuerpflicht ab einem Freibetrag von 24.500 Euro Gewinn pro Jahr.

  • Bei größeren Unternehmen oder bestimmten Rechtsformen (z. B. GmbH) ist die doppelte Buchführung vorgeschrieben.

Doppelte Buchführung

Die doppelte Buchführung erfasst Geschäftsvorfälle doppelt (im Soll und Haben) und ist für folgende Fälle verpflichtend:

  • Gewerbebetriebe mit einem Jahresumsatz über 600.000 Euro oder einem Gewinn über 60.000 Euro.

  • Kapitalgesellschaften wie GmbHs oder UGs.

Unsere Top 4 Tipps für den erfolgreichen Start

1. Marktanalyse und Zielgruppenfokus

Ein gründliches Verständnis Ihrer Zielgruppe und des Marktes ist entscheidend. Gehen Sie über eine einfache Analyse hinaus:

  • Marktlücken identifizieren: Gibt es Bereiche, in denen die Nachfrage nicht gedeckt wird?

  • Kundenbedürfnisse verstehen: Erstellen Sie Profile Ihrer idealen Kund*innen, um ihre Bedürfnisse, Herausforderungen und Erwartungen zu erkennen.

  • Konkurrenz analysieren: Was machen Ihre Mitbewerber*innen gut, und wo können Sie sich abheben?

Verwenden Sie Tools wie Google Trends oder SurveyMonkey, um Einblicke zu gewinnen, und sprechen Sie direkt mit potenziellen Kund*innen.

2. Geschäftsidee konkretisieren und strategisch planen

Ein klarer Geschäftsplan hilft Ihnen, Ihre Vision greifbar zu machen. Überlegen Sie:

  • Finanzielle Struktur: Erstellen Sie eine detaillierte Übersicht Ihrer Startkosten, wiederkehrenden Ausgaben und erwarteten Einnahmen.

  • Ziele setzen: Arbeiten Sie mit SMART-Zielen (spezifisch, messbar, erreichbar, relevant, zeitgebunden), um Ihren Fortschritt besser verfolgen zu können.

  • Vertriebswege festlegen: Entscheiden Sie, wie Sie Ihre Produkte oder Dienstleistungen anbieten – online, offline oder über beide Kanäle.

Nutzen Sie kostenlose Vorlagen für Businesspläne und Finanzkalkulationen, um organisiert zu bleiben.

3. Rechtliche und steuerliche Anforderungen klären

Eine sorgfältige Prüfung der rechtlichen und steuerlichen Anforderungen ist unerlässlich:

  • Rechtsform wählen: Entscheiden Sie, ob ein Einzelunternehmen, eine GbR, UG oder GmbH am besten zu Ihrem Geschäft passt.

  • Steuerliche Anmeldung: Sprechen Sie mit einem Steuerberater, um sicherzustellen, dass Sie alle steuerlichen Verpflichtungen verstehen und erfüllen.

  • Pflichten prüfen: Klären Sie, ob spezielle Lizenzen oder Genehmigungen notwendig sind.

Vergessen Sie nicht, auch Versicherungen wie Berufshaftpflicht oder Rechtsschutz in Ihre Planung aufzunehmen.

4. Digitale Tools und Software clever nutzen

Setzen Sie auf moderne Tools, um effizient zu arbeiten und Zeit zu sparen:

  • Buchhaltungssoftware: Programme wie QuickBooks oder Lexoffice helfen Ihnen, Ihre Finanzen zu organisieren und Steuererklärungen vorzubereiten.

  • Projektmanagement-Tools: Tools wie Trello oder Asana unterstützen Sie bei der Planung und Verfolgung Ihrer Aufgaben.

  • Finanz-Apps: Nutzen Sie Apps wie Steuerbot oder Taxfix, um Ihre Steuerangelegenheiten zu vereinfachen.

Investieren Sie in Lösungen, die Ihre administrativen Aufgaben automatisieren, damit Sie sich auf Ihr Kerngeschäft konzentrieren können.

Zusammenfassung

Der Unterschied zwischen freiberuflich und selbstständig liegt in den gesetzlichen Vorgaben, der Art der Tätigkeit und den steuerlichen Anforderungen. Freiberufler*innen genießen steuerliche Erleichterungen und arbeiten in spezialisierten Berufen, während gewerbliche Selbstständige breitere berufliche Möglichkeiten haben, aber auch mehr steuerliche und organisatorische Pflichten.

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